Deutschland ist ein Brotland und landesweit steht Brot für 90 % aller Einwohner:innen mindestens einmal pro Tag auf dem Speiseplan. Die deutsche Brotvielfalt mit rund 300 Brotsorten und 1.200 Variationen an Kleingebäck ist in aller Munde und seit 2014 anerkanntes immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Gleichzeitig zählt Brot zu den am häufigsten verschwendeten Lebensmitteln. Allein im Jahr 2015 landeten von 4,5 Mio. Tonnen Backwaren rund 1,7 Mio. Tonnen im Müll.
Wenn man sich vorstellt, dass in Wien täglich die Menge an Brot vernichtet wird, mit der man ganz Graz versorgen könnte, wird klar: Die Brotverschwendung muss unbedingt gestoppt werden. Wie Du Deinen Beitrag dazu leisten kannst, zeigen wir Dir hier.
Tipp 1: Brot richtig lagern
Brot solltest Du niemals im Kühlschrank lagern. Die niedrigen Temperaturen entziehen dem Brot Feuchtigkeit und machen es schneller ungenießbar. Stattdessen übrig gebliebenes Brot einfach in ein Geschirrtuch wickeln und in einen Brotkasten aus Steingut oder Ton geben. Diese Behälter nehmen überschüssige Feuchtigkeit auf und geben sie ans Brot zurück, sodass es länger frisch bleibt. Den Brotbehälter solltest Du regelmäßig mit Essigwasser reinigen, um Schimmel zu vermeiden. Scheiben trocknen schneller aus als ein ganzer Laib. Deshalb am besten nur so viel Brot aufschneiden, wie gerade gebraucht wird und den angeschnittenen Brotlaib auf der Schnittfläche lagern. Dann hält er länger.
Tipp 2: Brot wiederbeleben
Trockene Brotscheiben einfach mit Wasser beträufeln und für zehn Minuten im Backofen erhitzen. Auch kurz getoastet lässt sich jedes Brot gut wiederbeleben und genießen.
Tipp 3: Einfrieren
Falls Du zu viel Brot gekauft hast oder Brot übrig bleibt, kannst Du es sehr gut einfrieren und für ein anderes Mal aufheben. Am besten gleich in Scheiben schneiden, einfrieren und bei Verwendung tiefgefroren in den Toaster geben und knusprig aufbacken. Gut verpacktes Brot lässt sich bedenkenlos für vier bis sechs Monate ohne Qualitätsverlust einfrieren.
Tipp 4: Croûtons machen
Altes Brot kannst Du ohne viel Aufwand in köstliche Croûtons verwandeln. Trockene Brotscheiben einfach mit Butter oder Olivenöl beträufeln, 15 Minuten bei 175 °C backen, abkühlen lassen und damit die Suppe oder den Salat verfeinern. Croûtons lassen sich auch gut in luftdichten Behältern aufbewahren.
Tipp 5: Brösel draus machen
Altes und trockenes Brot lässt sich auch sehr gut in Brösel verwandeln. Einfach kurz erhitzen, abkühlen lassen und kleine Stücke daraus machen. Diese Stückchen wirfst Du dann in einen Mixer und zerreibst sie zu kleinen Bröseln. Brösel lassen sich luftdicht gut lagern und Du kannst sie für köstliche Schnitzel, Marillenknödel oder Brokkoli mit Bröselbutter verwenden.
Tipp 6: Werde kreativ
Es gibt unzählige Rezepte (Breadcipes), die Dir zeigen, wie Du aus altem Brot ein köstliches Gericht machen kannst. Hart oder weich gewordenes Brot ist ein echtes Allroundtalent in der Küche und viel zu schade zum Wegwerfen. Ob French Toast, Semmelknödel, Bruschetta, Brotsalat oder Brotchips: Lass Deiner Kreativität freien Lauf und hol Dir aus dem Netz tolle Anleitungen zu einem „Breadcipe“ Deiner Wahl.
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